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Kardamom

 

Synonyme: Echter Kardamom, Malabar-Kardamom

botanisch: Elettaria cardamomum

englisch: cardamom, cardamom seeds (Samen)


Kardamom

 

Die Heimat der Kardamompflanze sind die tropischen Bergwälder Indiens. Aus alten Schriften und indischer Literatur geht hervor, dass Kardamom schon 700 v. Chr. in Babylon als Gewürz bekannt war.

In Mitteleuropa war Kardamom erst im späten Mittelalter bekannt. In Deutschland wurde er um 1560 erstmalig erwähnt.

Noch heute gehört Indien zu den Hauptanbauländern dieses Gewürzes. Auch in Sri Lanka, Guatemala, Malaysia, Indonesien und Madagaskar wird Kardamom in größeren Mengen angebaut.

Verfügbarkeit


Die Früchte werden von September bis Dezember gepflückt und getrocknet. Ihre trockenen Samen werden ganz oder gemahlen als Gewürz ganzjährig angeboten. Man bekommt in einigen Lebensmittelfachgeschäften auch die ganzen Früchte.

Aussehen, Geschmack, Charakteristika


Die Kardamompflanze ist eine 2 bis 3 m hohe, mehrjährige Staude, dessen schmale, zart behaarte Blätter eine Länge von bis zu 75 cm erreichen können. Sie gehört botanisch zur selben Familie wie Ingwer. Auch Kardamom bildet dicke, knollige Rhizome, die allerdings im Gegensatz zum Ingwer nicht als Gewürz genutzt werden.

Stattdessen erntet man die Fruchtkapseln, die kurz bevor sie reif sind und sich öffnen, gepflückt werden. Sie sind länglich und zwischen 0,5 und 2 cm lang. Die Früchte werden nach der Ernte gewaschen und getrocknet.

Künstlich getrockneten Kapseln bleiben gelblich-grün und werden als "Green" bezeichnet, sonnengetrocknete Früchte werden beige-bräunlich und als "Sundried" gehandelt. Weiße Kapseln heißen "Bleached" und wurden chemisch gebleicht.

In den Kapsel befinden sich dunkelbraune, 2 bis 3 mm große Samen, die auch als "Kardamomen" bezeichnet werden. Sie sind der Teil der Pflanze, der als Gewürz genutzt wird.

Die Samen riechen fruchtig-süß und leicht nach Kampfer oder Eukalyptus. Der Geschmack ist kräftig aromatisch, süßlich und brennend, fruchtig, etwas rauchig und wärmend.

Inhaltsstoffe


Kardamomsamen enthalten 4 bis 10 % ätherisches Öl, dessen Zusammensetzung von der Herkunft, Sorte und Reife abhängt. Es wurden schon über 120 verschiedene Substanzen im Öl nachgewiesen. Zu den Hauptkomponenten gehören verschiedene Terpene, u.a. Cineol, das dem Gewürz sein kampferartiges Aroma verleiht.

Außerdem enthält Kardamom Stärke und in den Samen bis zu 10 % Fett

Qualitätskriterien, optimale Lagerungsbedingungen


Kardamom ist am besten lagerfähig, wenn er noch in den Fruchtkapsel ist. Sie schützt die Samen vor Licht und Luft und verhindert ein Verdunsten des ätherischen Öls. Luftdicht verschlossen, kühl und dunkel kann man die trockenen Früchte mindestens ein Jahr aufbewahren. Die enthüllten Samen büßen schon nach einigen Monaten ihr Aroma ein.

Kardamompulver sollte nur kurze Zeit aufbewahrt werden, weil sich das ätherische Öl rasch verflüchtigt. Die Samen sind am würzigsten, wenn sie vor dem Zubereiten frisch gemahlen werden. Kardamompulver aus dem Handel ist oft nicht so aromatisch wie selbst gemahlene Samen, weil häufig ganze Kapseln mitverarbeitet werden.

Vermutliche gesundheitliche Wirkung


Der würzige, leicht scharfe Geschmack des Kardamoms ist verdauungsfördernd, denn er regt den Körper an, vermehrt Magensaft und Gallenflüssigkeit zu bilden.

Verzehrform, Verwendung, Weiterverarbeitung, praktische Zubereitungstipps


Kardamom kommt meist gemahlen in den Handel, obwohl er in diesem Zustand schnell seine Würzkraft verliert. Sie können aber auch die getrockneten Fruchtkapseln und Samen kaufen.

Bei uns wird Kardamom hauptsächlich zum Würzen von Weihnachtsgebäck, wie Lebkuchen, Spekulatius, Printen und Stollen benutzt. Ebenso ist er in speziellen Brot-, Wurst- oder Likörsorten enthalten. In arabischen Ländern, aber auch in Schweden und Finnland spielt dieses Gewürz eine größere Rolle.

Mit Kardamom kann man pikante Reisgerichte, Hülsenfrüchte, geschmortes Fleisch, süßlichen Marinaden und eingelegte Heringe verfeinern. Vorsichtig dosiert passt er auch zu Erbsensuppe, Kartoffelsalat, Frikadellen, Hühnerfrikassee und Fischsoßen. Aber auch Gebäck, Puddings, Eiscreme und anderen Süßspeisen sollten Sie einmal mit Kardamom versuchen. Er ist besonders schmackhaft zu Bratäpfeln und Orangen.

Im Orient ist es eine Spezialität Kaffee oder Tee mit diesem Gewürz zu aromatisiert. Auch in Europa ist dieser Brauch vereinzelt bekannt. Hier bekommt Kaffee manchmal mit einer Prise Kakao, Salz und Kardamom eine besondere Note. Außerdem ist Kardamom Bestandteil vieler Gewürzmischungen u.a. für Wurst, Geflügel, Fisch, Suppen, Senf und Gebäck und ist in Currypulver enthalten.

Würztipp


Fügen Sie gemahlenen Kardamom etwa 5 min vor Ende der Garzeit dem Gericht zu. Das Aroma ist etwas kräftiger, wenn die Samen in einer fettfreien Pfanne vorher angeröstet werden. Geschmacklich passt Kardamom in salzigen Gerichten gut zu Pfeffer, Chili, Knoblauch, Zwiebeln, Piment, Kümmel, Koriander, und Gewürznelken. Er harmoniert in Fischgerichten mit Muskatnuss und kann in süßen Gerichten gut mit Gewürznelken, Safran, Sternanis und Zimt kombiniert werden.

 

 

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