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Kürbis

 

Botanisch: Cucurbita sp. und andere.

englisch: pumpkin, cucurbit, squash

Familie: Kürbis

 

Als Kürbis werden etliche Arten und Sorten der Familie Kürbisgewächse (Cucurbitaceae) bezeichnet. Daher zählen auch Flaschen-, Schlangen- und Wachskürbis dazu, obwohl ihre Verwandtschaft mit den übrigen Arten nicht so eng ist. Streng genommen müsste man dann die Gurke ebenfalls zu den Kürbissen rechnen, weil auch sie aus deren Familie stammt. Sie hat sich aber als eigenständiges Gemüse durchgesetzt.
Der Kürbis kommt als Speisekürbis und als nicht essbarer Zierkürbis in vielen Formen und Varietäten vor, was einige Verwirrung stiften kann. Auch die Bezeichnungen sind nicht immer leicht nachvollziehbar. So wird die Art Cucurbita maxima bei uns als Riesenkürbis gehandelt, dessen hervorstechende Merkmale seine Größe und Masse sind. In den USA und einigen anderen Überseeländern hingegen versteht man unter dieser botanischen Bezeichnung mehr die klein- bis mittelfrüchtigen Squash-Typen Sommerkürbis, Sommersquash und Buttercap mit grüner Schale, orangenem Fruchtfleisch und süßlichem Geschmack.
Die Bezeichnung Squash sorgt ebenfalls für Verwirrung, weil sie für unterschiedliche Arten und Sorten gleichermaßen, aber in verschiedenen Ländern unterschiedlich verwendet wird. Am eindeutigsten kann man die Kürbisse anhand ihrer botanischen Namen unterscheiden.
Alle heute bekannten Kürbissorten gehen auf einen Speisekürbis zurück, der bereits vor ca. 8000 Jahren von Indianern in Amerika angebaut wurde. Heute sind unterschiedliche Sorten in den verschiedensten Ländern beheimatet. Sommersquashs werden überwiegend aus Frankreich importiert und Wintersquashs aus Kenia.

Verfügbarkeit


Unterschieden werden Sommer- und Winterkürbisse. Die Sommerkürbisse werden im unreifen Zustand geerntet und sind dann bis zu 3 Wochen haltbar. Winterkürbisse erntet man im reifen Zustand. Sie können wesentlich länger gelagert werden. Durch das wachsende Interesse sind in den letzten Jahren verschiedene Kürbissorten vermehrt erhältlich.

Aussehen, Geschmack, Charakteristika


Botanisch gesehen sind Kürbisse Beerenfrüchte.

Sommerkürbisse werden auch als Gemüsekürbisse bezeichnet, Winterkürbisse als Speisekürbisse, was auf die jeweilige Verwendung zurückgeht.

An dieser Stelle sollen verschiedene Arten kurz vorgestellt werden. Einigen wird sich in separaten Kapiteln genauer gewidmet, lesen Sie dort mehr.

* Butternut-Kürbis (Cucurbita moschata)
Dieser Sommerkürbis wird wegen seiner flaschenförmigen Form auch Birnenkürbis genannt, seine Oberfläche ist glatt und hellgelb. Das Fleisch mit seinem nussigen, süßlichen Aroma eignet sich für süße und herzhafte Speisen.

* Flaschenkürbis (Lagenaria siceraria)
Die Früchte sind unterschiedlich groß und erreichen normalerweise Längen zwischen 10 und 100 cm. Auch ihre Form kann stark variieren. Somit ist eine einheitliche Beschreibung des Flaschenkürbisses beinahe unmöglich. Gleich ist immer die Farbe des Fruchtfleisches (hellgrün) und die besonders feste und widerstandsfähige Schale. Der Flaschenkürbis zählt zu den Winterkürbissen.
Bitte lesen Sie hierzu mehr unter Flaschenkürbis.

* Gartenkürbis (Cucurbita pepo)
Zur Art Gartenkürbis zählen etliche Sorten, unter anderem die Zucchini, der Patisson-Kürbis, der Rondini-Kürbis und der Spaghetti-Kürbis. Die letzten 3 werden auf Englisch oft einfach nur Squash genannt, was ihre Unterscheidung voneinander, wie auch von anderen Arten erschwert, die ebenfalls so bezeichnet werden.

* Hokkaidokürbis (Cucurbita maxima ssp. maxima convar. hubbardiana)Hokkaidokürbis
Er ist eine Unterart des Riesenkürbisses, die in den letzten Jahren in Deutschland an Bekanntheit wie auch an Beliebtheit als Speisekürbis gewonnen hat. Der Hokkaidokürbis ist rot-orange und recht klein. Er kann als Sommer- und als Winterkürbis geerntet werden. Bitte lesen hierzu mehr unter Riesenkürbis.

* Patisson-Kürbis/ Squash (Cucurbita pepo var. patissonia)Patisson-Kürbis

Bereits die Indianer bauten den weißen, gelben oder grünen Patisson an, der auf englisch Squash oder pattypan squash genannt wird. Die runde aber platte Form mit dem gewellten Rand erinnert an eine fliegende Untertasse. Der Kürbis ist auffallend klein. Sein Geschmack ist eher fade und erinnert an Gurken und Zucchinos. Sommerquashs werden überwiegend aus Frankreich importiert und Wintersquashs aus Kenia. Wegen ihres recht neutralen Geschmackes lassen sich Patisson mit vielen Gerichten kombinieren. Nur roh sollten Sie diese Sorte nicht verspeisen.

* Riesenkürbis/ Squash/ Winterkürbis/ Wintersquash/ Speisekürbis (Cucurbita maxima)Riesenkürbis
Zahlreiche verschiedene Sorten, die sich in Größe und Farbe unterscheiden, gehören zu den Riesenkürbissen. Das wohl bekannteste Beispiel ist der Hokkaidokürbis. Bitte lesen sie mehr unter Riesenkürbis.

* Rondini-Kürbis/ Gem Squash/ Wintersqush (Variante des Gartenkürbis Cucurbita pepo)
Beheimatet ist diese neue Kürbisart in Amerika und im subtropischen Afrika, wo sie vielerorts zu den Hauptnahrungsmitteln gehört. Die Rondini ist botanisch eng verwandt mit der Gurke, dem Kürbis und der Zucchini.
Besonders die Verwandtschaft mit den Zucchini ist auf dem ersten Blick erkennbar, denn die Rondini sieht aus wie eine kugelige, etwa tennisballgroße Variante der grünen Zucchini. Mit zunehmender Reife verfärbt sie sich orangerot, doch im unreifen, noch grünen Zustand werden sie geerntet.
Anders als ihre Verwandte sollte die Rondini nicht roh verzehrt, sondern stets gedünstet werden.

* Schlangenkürbis/ Schlangenhaargurke (Trichosanthes cucumerina)
Dieser gurkenähnliche Kürbis gehört einer anderen Gattung an als die anderen Kürbisse, ist aber trotzdem genau wie sie ein Kürbisgewächs (Familie Cucurbitaceae) und wird ihnen zugeordnet. Die Schlangenhaargurke wächst in Südostasien. Dort werden die unreifen Früchte für Salate verwendet und als Gemüse zubereitet. Reife Kürbisse dieser Art werden wegen ihres bitten Geschmackes und der faserigen Konsistenz nicht verzehrt.

* Spaghetti-Kürbis (Variante des Gartenkürbis Cucurbita pepo) Schlangenkürbis
Dieser etwas eigentümliche Kürbis kommt ursprünglich aus Japan. In Deutschland verkaufte Importe stammen jedoch aus Frankreich oder Israel. Generell ist er jedoch selten erhältlich. Die gelbe Oberfläche des rundovalen, 20-25 cm groß werdenden Kürbisses ist glatt. Das kuriose ist sein Verhalten beim Kochen. Kocht man die ganze Frucht für etwa 30 Minuten, so bilden sich im Inneren aus dem faserigen Fleisch Fäden, die an Spaghetti erinnern. Diese Fäden werden auch ähnlich wie Spaghetti verzehrt, nach dem entfernen der Kerne werden sie zusammen mit Soße oder Butter und Parmesankäse direkt aus der Frucht heraus verspeist.

* Wachskürbis (Benincasa hispida)
Dieser Kürbis dürfte seinen Namen aufgrund seines Aussehens erhalten haben, die dunkelgrüne Schale wird von einer weißen Wachsschicht überzogen. Seiner langen Lagerfähigkeit wegen kann man ihn zu den Winterkürbissen zählen. Bitte lesen sie mehr unter Wachskürbis.

* Zucchini (Cucurbita pepo var. giromontiina)
Auch die Zucchini ist eine Kürbisart, das sieht man an ihrem botanischen Namen. Zugeordnet werden kann sie den Sommerkürbissen. Sie ähnelt optisch allerdings mehr der Gurke, mit welcher ihre Verwandtschaft aber entfernter ist. Die Gurke zählt zur Familie der Kürbisgewächse, wird aber als eigenständiges Gemüse gehandelt. Zucchini sind im Allgemeinen 15 bis 20 cm lang und leicht kantig. Ihr Fruchtfleisch ist weiß und fest.
Bitte lesen Sie mehr unter Zucchini.

Auch Kreuzungen zwischen den beschriebenen Sorten sind möglich.

Inhaltsstoffe


Kürbisse liefern nur sehr wenig Energie, je nach Sorte enthalten 100 g gerade mal etwa 20 Kalorien.

100 g enthalten:

 
Kürbis, frisch
Winterkürbis
Wachsflaschenkürbis, frisch
Kürbiskerne
Energie (kcal)
27
39,3
14
560
Wasser (g)
92
87,8
94
2,1
Eiweiß (g)
1,4
0,8
< 1
24
Fett (g)
< 1
0,1
< 1
46
Kohlenhydrate (g)
4,6
8,8
2,5
14
Ballaststoffe (g)
< 1
2,3
2,2
8,8
Vitamin A (RÄ) (μg)
233
k.A.*
3
38
β-Carotin (μg)
1400
k.A.*
17
228
Niacin (NÄ) (mg)
1,9
0,7
< 1
7,8
Vitamin C (mg)
14
11
13
< 1
Kalium (mg)
351
350
111
814
Calcium (mg)
27
33
19
41
Magnesium (mg)
23
32
8
402
Phosphor (mg)
43
36
19
830
Eisen (mg)
< 1
0,7
< 1
13


Qualitätskriterien, optimale Lagerungsbedingungen


Die Lagerung ist ja nach Kürbisart unterschiedlich. Sommerkürbisse sind nur bis zu drei Wochen haltbar, während Winterkürbisse mit ihrer dicken Schale für einen wesentlich längeren Zeitraum aufbewahrt werden können.

Verzehrform, Verwendung, Weiterverarbeitung, praktische Zubereitungstipps


Der Sommerkürbis kann zu Salaten verarbeitet werden, oder er wird mariniert, gebraten oder geschmort, die Schale kann dabei mit verzehrt werden. In jedem Fall wird Sommerkürbis überwiegend für die Zubereitung herzhafter Speisen gebraucht. Winterkürbis hingegen wird für süße Speisen wie Kompott oder Backkürbis zubereitet.

Aus den Kürbissamen, die 20-30 % Öl enthalten, wird Kürbiskernöl gewonnen, dass sich für schmackhafte Salatdressings eignet.

Von einigen Sorten, zum Beispiel dem Riesenkürbis, sind die Samen essbar und werden als Kürbiskerne gehandelt. Andere sollten nicht verzehrt werden.

 

 

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